Episode 278 hören (ca. 30 Minuten)
Christian Nähle ist Mitarbeiter des Umweltamts Dortmund im Team Klimaschutz und Klimafolgenanpassung und hat mir gestern die Geschichte der Open-Source-Saatgut-Stadt-Dortmund erzählt, die originellerweise auf dem Saatgutfestival Düsseldorf 2018 ihren Anfang genommen hat.
Wir lernen die Judotomate “Sunviva” kennen, die sich gegen Vereinnahmung wehrt, und die sich hervorragend dazu eignet, verschiedene Ziele zu erreichen, die Christian Nähle und dem Dortmunder Umweltamt wichtig sind.
An ihrem Beispiel lässt sich nämlich das Bewusstsein für samenfeste, standortgerechte Pflanzen fördern, und zugleich wird mithilfe dieser gelben Cocktailtomate das Wissen, wie man Saatgut vermehrt, weitergegeben. Und wer sein eigenes Saatgut vermehren kann, wird frei davon, jedes Jahr welches nachkaufen zu müssen, was die Ernährungssouveränität fördert. Mehrere hundert Dortmunder Hobbygärtnerinnen und -gärtner haben schon damit begonnen
Kurzum, die Open-Source-Saatgut-Stadt-Dortmund heißt, gemeinschaftlich in der Stadt gemeinwohlorientiert Saatgut zu produzieren.
Was auch nicht alle wissen: 1 kg Samen einer vergleichbaren Tomatensorte kosten 400.000 €, zum Vergleich: 1 kg Gold kostet etwa 50.000 €, also nur etwa ein Achtel.
Christian Nähle wird am 14.5.2022 bei unserem nächsten Saatgutfestival in Düsseldorf anwesend sein und für Gespräche zur Verfügung stehen.
Links:
Stadt Dortmund: Saatgut
Open-Source-Saatgut bei den Kommunen für biologische Vielfalt
OpenSourceSeeds, die “Erfinder” der OpenSource-Saatgutlizenz
Saatgut-Initiative Düsseldorf e.V. (Saatgutestival)